Verlosung bei "Mein Grundeinkommen"
Ansichtssache

12 Monate, 1000 Euro, bedingungslos?

Auch wenn man es mir vielleicht nicht ansieht: Ich bin ein Crowdhörnchen. Seit knapp sechs Jahren werfe ich 5 Euro monatlich in den Spendensammeltopf von Mein Grundeinkommen. Und außer mir machen da noch ‘ne Menge anderer Leute mit! Bis zum heutigen Tag (29. April 2020) haben 184664 Menschen auf diese Weise 587 anderen Menschen 1000 Euro Grundeinkommen monatlich für ein Jahr finanziert. Das gefällt mir. An fünf Euro im Monat weniger in der Haushaltskasse scheitern Enzo und ich glücklicherweise nicht. Doch je mehr Menschen als Crowdhörnchen einen Mindestbetrag von fünf Euro pro Monat in diesen Topf werfen, umso mehr Teilnehmer kommen in den Genuss ein Jahr lang monatlich, steuerfrei 1000 Euro auf ihrem Konto zu finden. Bedingungslos! Könnte sogar uns passieren 😉 Wenn ich bedenke, dass meine Eltern zeitlebens Lotto gespielt haben, ohne jemals einen nennenswerten Gewinn einzustreichen, erscheint mir diese Einrichtung irgendwie sinniger. Um nicht zu sagen, nachhaltig. Damit lässt sich nämlich zur Freude über einen Gewinn, wenn man denn zu den Gewinnern zählt, direkt mal alltagstauglich proben, ob ein Bedingungsloses Grundeinkommen einfach nur satt, faul […]

Ansichtssache

Die Sache mit der Einheit…

Vielleicht ist Trennung manchmal nötig, um Einheit zu spüren? Fühlen zu können, was eigentlich verbindet…? Der 30. Jahrestag des Mauerfalls lässt auch uns zurück blicken. Vor ziemlich genau 31 Jahren fanden wir im Stadtwald von Baden-Baden eine gigantische Eichenwurzel. Dem tatkräftigen Einsatz eines Holzrückers sei Dank, landete das Monument in Enzos Werkstatt. “Um freizulegen was in ihr steckt, muss ich sie teilen,” hast du verkündet, Liebster. Und beherzt die Motorsäge angesetzt. Als immer willig formbar erwies sich das Wurzelwerk beileibe nicht. Doch du hast mehr gesehen, als alle anderen, und beharrlich deine Werkzeuge angesetzt, um dem Bild Form zu verleihen. Im November 1989 war für jeden Betrachter offensichtlich, wovon die Hälfte einer Eichenwurzel erzählen wollte: Von der Einheit. Einer Einheit, der des Menschen Kopf nur allzuoft im Wege steht. Denn: “Über alles Sein erhebt sich der Mensch zwar kraft seines Geistes, doch er bleibt untrennbar verwoben mit allem was ist”. Ein paar Jahre ging die “Einheit” mit uns auf Reisen und berührte Menschen aller Generationen. Um ein Haar hätte sie uns sogar nach Nicaragua gebracht. Auf […]

Ansichtssache

Was bleibt ist Geschichte und …

An der Bad Dürkheimer Stadtmauer sind die Befestigungslöcher heute noch zu sehen. Also die, an denen Enzo, mein Liebster, als 12jähriger Junge mit seinem Jugendclub, frei nach der Frühsechziger-Jugendkultserie Der Kummerkasten, aus eigener Initiative einen solchen Kasten installierte und schwarz-weiß Fernsehen in die pfälzische Wirklichkeit holte. Onkel Karl hat ihn gezimmert und Enzos Oma Albertine überwachte die ordnungsgemäße Umsetzung des durchaus lobenswerten Buben-Plans. Nachbarschaftshilfe sollte das Motto sein. Wie im Fernsehen. Oma Albertine schickte ihn auf’s Stadthaus. Um Erlaubnis bitten, den Kasten überhaupt an der Stadtmauer anbringen zu dürfen. Danach hieß es: „Geh zur Rheinpfalz und zum Helmut Metzger. Der schreibt. Sagsch, was du willschd!“ Ratzfatz war die Sache geritzt, verbreitete sich wie ein Lauffeuer und der Kasten wollte täglich geleert werden. Fünf Jungs hatten alle Hände voll zu tun. Einkaufen, Streichen, Anmachholzhacken, Zeitung vorlesen …. War gut was geboten. Bis … die Peters Heidi ins Spiel kam. Aus der Limburgstraße ganz oben. Enzo, zum ersten Mal total verliebt, lud sie ein, als einziges Mädchen in den Club. Hormonell bedingt ging die Kombi nicht wirklich […]

Ansichtssache

Ein Narr, wie alle andern…

Wenn Du mich fragst, ob ich auf Fasching stehe, dann antworte ich in der Regel mit einem vehementen “Nö!”. Was heißt: “Zwingt mich nicht auf Fasnachtssitzungen und erst recht nicht hinterher drüber zu schreiben.” Meine erste Zeitungshospitanz beim Badischen Tagblatt fiel nämlich ausgerechnet in die tollen Tage und der damalige Redaktionsleiter schien hocherfreut, mich auf jede Kappensitzung im Umkreis von 25 Kilometern zu schicken. So dödelte ich mit meinem alten, grasgrünen VW-Käfer von Leiberstung über Weitenung, Kartung, Halberstung und Sinzheim und staunte nicht schlecht über Büttenredner, die in der gleichen Reihenfolge tourten. Dann saß ich da, natürlich auf dem Presseplatz ganz vorne in der ersten Reihe, Stunden um Stunden, musste stocknüchtern bleiben, weil dienstlich unterwegs, notierte jeden Pipi-Joke, obwohl ich ihn schon fünfmal gehört hatte, passte höllisch auf, dass ich keinen der Mitwirkenden namentlich vergaß, fand das ganze Spektakel irgendwann null komisch und entschied: Dieser Job ist die Höchststrafe! Ich hab’ ihn dennoch gewählt. Und Jahre später, selbst in leitender Position, gern jede Gelegenheit genutzt, meine freien Mitarbeiter für diese anspruchsvollen Aufgaben heranzuziehen. Bleibt es […]

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Zwei, drei Worte an die “Erwaxenen” unter uns…

Dass ich seit roundabout vier Jahren immer wieder mit einem unübersehbaren Teddybären in einem regenbogenbunten Tragetuch in der Weltgeschichte auftauche, dient natürlich auch dazu die Geschichte des “Bären, der auf einer Mülltonne saß” zu promoten und Hörbücher zu verkaufen. Erklärt sich von selbst, ist aber nur die halbe Wahrheit. Denn damit ein Mensch überhaupt auf die Idee kommt auf diese Weise unterwegs zu sein und ein Buch, wie dieses, zu schreiben, muss ja was vorausgehen. Und genau davon erzähle ich in diesem meinem heutigen “Homemade-Bauwagen-Video”… Nachtrag, 16. August 2016: Eine symphatische Bloggerin, die mir – in einen schützenden Mantel gekuschelt 🙂 – vor kurzem zum ersten Mal in einem Kommentar zu meinem  Portrait über Marla Glen begegnete, hat auch zu diesem “Statement” einen feinen Kommentar hinterlassen. Und nicht nur das: Verborgen hat sie einen link eingebaut, zu einer ohsoliebevollen Kurzgeschichte, auf die ich hier – an exponierterer Stelle – unbedingt nochmal hinweisen möchte: Viel Glück mit diesem Tag Danke dafür <3  

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Manchmal ist das Halbe ganz perfekt

Freitag, 5. August 2016. Ich hab’ sturmfrei und bin dankbar für die Flaute. Enzo hat sich zu Freundesbesuchen vom Berg gemacht, Kinderüberraschungen sind nicht zu erwarten und das Telefon lass’ ich klingeln. Nach dem Wäscheaufhängen entscheide ich mich, ein Feuerchen zu entfachen. Schleppe die Feuerschale auf den Planschbeckenplatz, streune übers Gelände und sammle Holz. Bleib’ in der Sonne stehen. Einfach so. Schließe die Augen, atme tief ein und tanke auf. Es ist erstaunlich still im Tal. Keine Motorsense, keine Kreissägen. “Nimm dir die Zeit und den Raum, den du brauchst”, sagt Enzo. Gut, dass er das sagt. Einfach isses trotzdem nicht. “Du kannst jederzeit in den Bauwagen, wenn du willst…” Klar weiß ich, dass da mein kreativer Freiraum wartet. Bloß mit dem “Willich” hab’ ich manchmal meine Probleme. Oder besser gesagt, den “Willich” davon zu überzeugen, dass jetzt mein eigenes Programm anliegt, obwohl noch nicht gekocht ist, die Wäsche nicht gewaschen ist, der Hund noch nicht draußen war…. Meine Großmutterschwester meint, ich hänge immer noch in alten Rollenmustern fest. Da ist sie Spezialistin drin und […]

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Die Liebe und das seltsame Spiel….

  “Liebesschlösser” kann man im Internet bei diversen Anbietern auswählen: Mal in Herzform, mal mit Herzchen, vergoldet oder überdimensional, gern mit persönlicher Gravur – auf immer und ewig “Dein”… Die Schlüssel zum Schloss werden in der Regel dem Gewässer unterhalb der Brücke übergeben. Symbole. Keine Garanten. Wie sich das wohl anfühlen mag, wenn Menschen, Jahre nach dem ewigen Treueschwur, vor den Trümmern ihres versuchten Miteinanders steh’n und dann allein über diese Brücke geh’n? Der Schlüssel würde, selbst wenn er nicht im großen, weiten Meer gelandet wäre, ihrer Beziehung herzlich wenig nützen. Das Schloss ließe sich mit Schlüssel zwar leichter entfernen, als mit dem Bolzenschneider, aber zu einer Lösung des Beziehungsproblems würde dieser Schlüssel auch nicht dienen. Einfach alles nur ein Spiel? Oder ist Liebe eine Angelegenheit, die hinter Schloss und Riegel gehört? Gibt es für die Liebe eine Gewähr? Braucht es eiserne Verschlüsse als Versicherung, um die Liebe in Gewahrsam zu nehmen? Ist man “in Liebe” aneinandergekettet? Ist Schluss, wenn das Schloss dem Rost zum Opfer fällt? Und was kann Liebe wirklich sein?

Ansichtssache

Auf einem Planeten, der sich durchs Universum dreht…

Nachdem ich Ninas Portrait https://glueck-und-so.de/barrierefreiheit-beginnt-im-kopf/ auf meinem Blog veröffentlicht habe, entscheide ich mich für einen Sonntagsspaziergang und lande an einem meiner Lieblingsorte in Baden-Baden, dem Marktplatz unterhalb vom Neuen Schloss. Eben schlägt die Uhr der Stiftskirche halb Zwölf, das  “M10” https://www.marktplatz10.de/ ist schon geöffnet und ich entscheide mich für einen doppelten Espresso und einen perspektivenreichen Aussichtsplatz auf deren Terrasse. Handan bewirtet mich mit herzlicher Gastfreude und wir kommen ins Gespräch. Sie ist in Baden-Baden geboren, hat türkische Wurzeln und arbeitet in diesem “Badischen Café-Restaurant” der ganz besonderen Art. Hier wirken Menschen mit und ohne Behinderung Hand in Hand. Während die Gottesdienstbesucher nach und nach die Kirche verlassen, erzählt Handan: “Da ist eine ältere Dame, die ich unter der Woche immer allein sehe. Dann läuft sie langsam und schaut meistens auf den Boden. Aber sonntags, da seh’ ich sie immer in die Kirche geh’n.  Auch allein. Wenn sie herauskommt, schaut sie zufriedener aus…”. Das ist der Auftakt für unseren Austausch über die menschliche Sehnsucht “Teil einer Gemeinschaft” sein zu dürfen. Und die vielen Gemeinschaften, die derlei […]

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Löwenzähne mit gelber Mähne…

Sie strahlen mit der Sonne um die Wette und halten innere Einkehr bei Regen. Zusammengeklappt, wie kleine Schirme. Hab’ ich heute ganz genauso gemacht. Es regnete, was vom Himmel herunterkommen konnte. Keine Weitsicht. Höchstens Einsicht. Und Trägheit. Die mit dem ersten Sonnenblinzeln am Nachmittag erfreulicherweise nachlässt. Da wage ich mich hinaus in die Welt und entdecke – frischgeputzt – das bunte, leuchtende, lebendige, vielfältige Sein. Mit unbändiger Energie sprengt es jeden Rahmen und wuchert, wild und ungeordnet, mit seinen sattgelben Pfunden. Was für eine Ur-Kraft gerade in dieser Pflanze steckt. Die sich selbst durch Asphaltritzen ans Licht reckt, in ordentlichen Parks, dank ihrer Pusteblumensamenschirmchen, unkontrollierbar vermehrt und dabei die Welt so wundersam erhellt….  

Ansichtssache

Meerestiefen und himmlische Weiten…

  Meine blaue Blume. Aus dem Geburtstagsstrauß, den Mia für mich ausgesucht hat. Jetzt bleibt sie unvergänglich…. Ich liebe Blau. Weil es mich an die Tiefen der Meere erinnert. Und an die Weiten des Himmels. Weil ich mich hineinfallen lassen kann, drin baden kann, weil ich es trinken kann, dieses Blau. Weil es mich manchmal beflügelt und oft inspiriert. Weil ich, tief in meiner Seele, natürlich eine Romantikerin bin und den Dichter Novalis als Jugendliche still verehrte. Weil mein, ab und an hitziges, Gemüt die klärend-kühlende Wirkung zu schätzen weiß, und vielleicht auch, weil ich blaue Augen habe, die Farbe mich an meine königlich-bajuwarischen Wurzeln erinnert, ich mit meiner Großmutter im Sommer gern Blaubeeren sammeln ging und während meiner Schulzeit manchmal genüsslich blaugemacht hab’…