Die Liebe und das seltsame Spiel….

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Liebe ist. Foto: Gabi Saler
Es gibt sie nicht nur in Paris und Hamburg, nein, auch in Baden-Baden: sogenannte “Liebesschlösser”.

 

“Liebesschlösser” kann man im Internet bei diversen Anbietern auswählen: Mal in Herzform, mal mit Herzchen, vergoldet oder überdimensional, gern mit persönlicher Gravur – auf immer und ewig “Dein”… Die Schlüssel zum Schloss werden in der Regel dem Gewässer unterhalb der Brücke übergeben. Symbole. Keine Garanten.

Wie sich das wohl anfühlen mag, wenn Menschen, Jahre nach dem ewigen Treueschwur, vor den Trümmern ihres versuchten Miteinanders steh’n und dann allein über diese Brücke geh’n? Der Schlüssel würde, selbst wenn er nicht im großen, weiten Meer gelandet wäre, ihrer Beziehung herzlich wenig nützen. Das Schloss ließe sich mit Schlüssel zwar leichter entfernen, als mit dem Bolzenschneider, aber zu einer Lösung des Beziehungsproblems würde dieser Schlüssel auch nicht dienen.

Einfach alles nur ein Spiel? Oder ist Liebe eine Angelegenheit, die hinter Schloss und Riegel gehört? Gibt es für die Liebe eine Gewähr? Braucht es eiserne Verschlüsse als Versicherung, um die Liebe in Gewahrsam zu nehmen? Ist man “in Liebe” aneinandergekettet? Ist Schluss, wenn das Schloss dem Rost zum Opfer fällt? Und was kann Liebe wirklich sein?

5 Kommentare

  1. Diese Schlösser haben mich einmal mehr darüber nachdenken lassen, an welche Erwartungen wir die Vorstellung von Liebe koppeln…

  2. Ziehen wir doch mal die Einstellung mehr in die Totale, vom Schloss aufziehen bis wir den Fluss sehen, den Himmel die zwei Ufer und – die Brücke. Liebesschlosser habe ich bis jetzt nicht auf abgrenzenden Zäunen gesehen, nicht auf haltgebnden Treppengeländern – nein. Die Brücken sind es, die die Liebe ausmachen. Das Schloss wird hier zum Symbol, zur Materie gewordenen Begegnung der zwei Liebenden. Es kann rosten, zerfallen oder aufgebrochen werden, die Handlung jedoch, die Tatsache dass zwei Menschen sich auf der Verbindung zwischen ihren jeweiligen Ufern begegnet sind und ihre Leben sich berühren, die bleibt.
    Macht die Liebe nicht zur Fessel, lässt Raum zwischen euch (khalil Gibran)

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