Und jeden Morgen geht die Sonne auf
Meinerseits

Kinder, Sterne und die Liebe

Als Enkeltochter Mia zum allerersten Mal mit der Endlichkeit des Erdenlebens konfrontiert wird ist sie gerade vier Jahre alt. Da verabschiedet sich ihre „Urmi“, meine Mama, und sie will wissen, wo sie jetzt ist. „Die Urmi ist wieder ein Stern geworden,“ erkläre ich ihr, weil auch mir diese Vorstellung tröstlich erscheint, und wir gehen zusammen auf die Terrasse und schauen in den klaren Abendhimmel. Dann deutet ihr kleines Zeigefingerchen auf einen besonders hell leuchtenden Stern und sie fragt: „Omi, meinst du sie ist da?“ „Kann gut sein,“ antworte ich und dann stehen wir, Hand in Hand, und schauen und vertrauen. Später basteln wir Sterne, ganz viele, mit guten Wünschen drauf, damit wir sie der Urmi noch mit auf den Weg geben können. Je mehr geliebte Wesen sie loslassen muss, um so mehr Sterne findet sie abends am Firmament und um so klarer ist ihr, dass alle irgendwann geboren werden und alle und alles irgendwann stirbt. Die Zeit dazwischen nennen wir Leben. Mittlerweile ist auch die andere Uroma ein Stern geworden. Und Tia, der geliebte Hund, […]

Regenbogen über Eußerthal in der Südpfalz
Meinerseits

Ohne Anfang und Ende

Einen Regenbogen mit eigenen Augen am Himmel zu entdecken – das beglückt mich schon seit frühesten Kindertagen. Plötzlich all diese Farben. Und dann dieser Bogen…wie eine Brücke… Ein Wunder. Drum wundert es wenig, dass sich um den Regenbogen seit Menschengedenken allerlei Mythen ranken. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich als kleines Mädchen direkt losrennen wollte, als  Mama mir erzählte, dass am Ende eines Regenbogens ein Schatz vergraben sei. Unzählige Kinder auf der Welt haben wohl danach gesucht und, wer weiß, was sie fanden… Es gibt Überlieferungen, wonach sogar erwachsene Glücksritter versucht haben sollen, unter den beiden Enden des Regenbogens verborgene Schätze zu bergen. In anderen Sagen heißt es, Engel ließen aus dem Himmel entlang des Regenbogens sogenannte Regenbogenschlüsselchen fallen. Wer sie fände, dem solle unermesslicher Reichtum und Glück zuteil werden. Doch nicht für alle Menschen ist der Regenbogen ein Glücksbringer: In großen Teilen Asiens gilt es nämlich als “No-Go” mit dem Finger auf die himmlische Erscheinung zu zeigen. Angeblich faule der dann ab oder der Wurm käme hinein! In Abschiedszeremonien spielt der Regenbogen […]