Meinerseits

Dorfleben mit guten Geistern

Daheim in Eußerthal, wo um 11 Uhr mittags das Elfeglöckl läutet (Brauch aus der Zeit, als die Leute noch im Wald arbeiteten und keine Handys hatten), abends um 6 Uhr die Kirche zum Feierabend ruft, auf dem Dorfplatz die Kinder unbehelligt Rad fahren und Ball spielen, wo im Sommer die Kreissägen kreischen, damit im Winter „alle warm haben“ und der einzige Hahn im Ort am allerliebsten spätnachmittags kräht – da atme ich durch und komme zur Ruhe, obwohl es nicht immer ruhig ist. Auf dem Land ticken die Uhren anders, als in der Stadt. Doch auch hier bleibt nicht alles beim alten – Veränderungen geschehen meist nur langsamer und lautloser. Als Enzo, ich und unsere damals 1-jährige Tochter Marie uns vor 26 Jahren von Baden-Baden aus aufmachten die Welt zu entdecken, ursprünglich Nicaragua als Ziel anvisiert hatten und dann immerhin bis in die Südpfalz kamen, haben die Dörfler uns das Ankommen leicht gemacht. Wir selbst allerdings keineswegs. Denn unser erstes Häuschen, das wir damals für knapp 20.000 Mark erwerben konnten, war eine absolute Ruine. Mit […]