Meinerseits

Tante Rosa im rosa Haus

Klar sehe ich, dass das ein Schwarz-Weiß-Foto ist, aber ich garantiere euch, dass dieses Haus im Hintergrund 1968 auf alle Fälle rosa war. Und genau da hat sie gewohnt: Meine Tante Rosa. Die natürlich nicht nur “meine” war, sondern auch die von Doris, Annette, Simone, Bärbel und Michi. Wir liebten Tante Rosa, die ein Riesenherz für uns Kinder hatte. Als ich noch nicht ganz vier Jahre alt war, siedelten Mama und Papa, mit meinem Bruder und mir, von Ingolstadt über nach Abensberg. Liegt in Niederbayern und ist in meiner Erinnerung die Traumkulisse unbeschwerter Kindertage. Wir zogen im Winter ein, muss wohl ein eisiger Januartag gewesen sein, in ein niegelnagelneues Zweifamilien-Haus. Es roch nach frischer Farbe und das Treppengeländer im Flur hätten wir eigentlich noch nicht berühren dürfen. Möbelpacker schleppten die schweren Kisten, Papa gab den Wegweiser, damit die Badezimmerutensilien nicht im Wohnzimmer landen, mein Bruder lag auf dem Boden seines neuen, noch leeren Zimmers und hing mit den Ohren am Kofferradio, und Mama war in der Küche mit Auspacken beschäftigt. Ich stand an diesem Tag […]

Ansichtssache

Rund um die rosa Ranunkel…

  Letzten Sonntag bei Großmutterschwester Gigi: Mädelstreff mit viel Zeit zum Austausch und zum Schrankaufbauen, Kochen, Lachen, Singen, Blödsinnmachen. In unserer Tischmitte steht ein Blumenstrauß. Mit einer prächtigen, rosa Ranunkel. Ra-nun-kel. Was für ein klangvoller Name. Der Nachmittag ist sonnig und die rosa Ranunkel beschließt sich zu entfalten. So wie wir. Peu à peu, Blättchen für Blättchen gibt sie immer mehr von sich preis, öffnet ihr Herz und lässt tief blicken in die Geheimnisse ihres verborgenen Kerns. Für mich steht diese Wunderblume sinnbildlich für vertrautes Miteinandersein. Für das “Sich öffnen können” in liebevoller, warmer Umgebung. Und für die kostbare Schönheit des Augenblicks…