Deinerseits

Pionierin von Kindesbeinen an

“Alle meine normalen Freunde fanden toll, wie ich lebe. Ich hätte es gern konservativer gehabt,” erinnert sich Ulrike Granz lachend. Doch die Sache mit dem Lebensumfeld, in das man hineingeboren wird, lässt sich eben schwerlich im Vorfeld steuern. So landet “Uli” als Tochter weltoffener Akademiker schon im frühen Kindesalter in einer Großkommune und lernt “Niemand” kennen. Wer hat Bad-Dienst? Niemand. Wer hat den Dreck in der Spüle hinterlassen? Niemand. Und sonst so? “Jede Menge Menschen aus allen Milieus, die vereinte, dass sie nach neuen Lebenswegen suchten und alle sehr mit sich selbst beschäftigt waren.” Geblieben ist der herzensoffenen Saarländerin aus jener Zeit besonders eins: Eigenständigkeit, Toleranz und der Mut, Dinge auszuprobieren. Mit sechs nimmt sie die Sache mit dem Kochen in die Hand. Sie geht allein zum Metzger, kauft ein Hähnchen und packt es in die Bratröhre. Ofen an. Fertig. Dass der Plastikbeutel mit den Innereien nicht mitgebraten werden darf, hat ihr keiner gesagt. Danach wusste sie’s. “Learning by doing” bleibt ihr Lebensprinzip. Von der Grundschule wäre sie zwar gern direkt auf’s Gymnasium gewechselt, nimmt dann […]