Meinerseits

Was beim “Seelebaumeln” so rumkommt…

Am Dienstag war mir nicht so nach “Dienst tun”. Eher nach “Seelebaumelnlassen”. Und weil das Dasein einer Freiberuflerin, neben tausend Unwegbarkeiten, doch auch die – mehr oder weniger – freie Zeiteinteilung beinhaltet, konnte ich mir einen Bummel durch Landaus Innenstadt erlauben. Am hellichten Tag! Stöbere hier, schnuppere da, entdecke Sächelchen, die ich in Jasmins Geburtstagspäckchen packen will, einen türkisfarbenen Pulli, der mir schon sehr gefällt, aber dann doch zu teuer ist, lass mir ein Fischbrötchen schmecken und dann steuere ich mein Lieblingscafé am Marktplatz an. Ein Tisch ist noch frei! Ich bestelle einen doppelten Espresso und dreh mir eine Genuss-Zigarette. Kaum hab’ ich meine langen Beine ausgestreckt, beobachte ich einen älteren Herrn mit weißem Rauschebart, der ganz offensichtlich auch gern einen Platz an der Sonne ergattert hätte. “Ist hier vielleicht noch….?” “Klar, ist hier noch Platz. Sogar für drei!”, lache ich, denn die Tische sind von je vier Stühlen umringt. Und dabei mache ich eine einladende Geste, der er freudigst folgt. Ratzfatz erfahre ich, dass er die “Siebzig” bereits überschritten habe, somit Rentner sei und […]

Deinerseits

Pionierin von Kindesbeinen an

“Alle meine normalen Freunde fanden toll, wie ich lebe. Ich hätte es gern konservativer gehabt,” erinnert sich Ulrike Granz lachend. Doch die Sache mit dem Lebensumfeld, in das man hineingeboren wird, lässt sich eben schwerlich im Vorfeld steuern. So landet “Uli” als Tochter weltoffener Akademiker schon im frühen Kindesalter in einer Großkommune und lernt “Niemand” kennen. Wer hat Bad-Dienst? Niemand. Wer hat den Dreck in der Spüle hinterlassen? Niemand. Und sonst so? “Jede Menge Menschen aus allen Milieus, die vereinte, dass sie nach neuen Lebenswegen suchten und alle sehr mit sich selbst beschäftigt waren.” Geblieben ist der herzensoffenen Saarländerin aus jener Zeit besonders eins: Eigenständigkeit, Toleranz und der Mut, Dinge auszuprobieren. Mit sechs nimmt sie die Sache mit dem Kochen in die Hand. Sie geht allein zum Metzger, kauft ein Hähnchen und packt es in die Bratröhre. Ofen an. Fertig. Dass der Plastikbeutel mit den Innereien nicht mitgebraten werden darf, hat ihr keiner gesagt. Danach wusste sie’s. “Learning by doing” bleibt ihr Lebensprinzip. Von der Grundschule wäre sie zwar gern direkt auf’s Gymnasium gewechselt, nimmt dann […]