Meinerseits

Wie wohl das tut …

Enzo schleppt im Korb unser Feuerholz runter zum Kachelofen. Ist schon ein Weg. Im Winter jeden Tag. Ich sitze am Schreibtisch und lausche seinem Schritt, seinem sicheren Schlag beim Kleinholzhacken. Ich höre, wie er das quietschende Ofentürchen öffnet, Holz hineinwirft, die obere Luke schließt, die untere aufmacht. Ich weiß, dass er in der Hocke davor sitzen bleibt und wartet, bis die Glut vom Vortag, den neuen Brand entfacht. Ich spüre Wärme. Wie wohl das tut. Umsorgt werden und umsorgen können. Nicht immer, und beileibe nicht immer sorgenlos, doch im Team, zu zweit, nicht allein. Wir teilen unsere Leben, unsere Gedanken, unsere Träume, unsere Ängste. Wir teilen unser Lachen, unsere Tränen, das Staunen, den Genuss. Wir sind einander Spiegel, untrüglich und klar. Wir wachsen, reifen, altern miteinander, im Wissen, dass keine Sekunde in diesem Wir selbstverständlich ist. Nichts ist selbstverständlich. Nicht das Dach über unserm Kopf. Nicht das Essen auf dem Tisch. Nicht die Wärme eines Ofens. Nicht der Mensch an unserer Seite. Nicht Gesundheit. Einfach nichts ist selbstverständlich. Für niemanden. So unfassbar schnell können sich Leben ändern. Manchmal […]