Was bleibt ist Geschichte und …
An der Bad Dürkheimer Stadtmauer sind die Befestigungslöcher heute noch zu sehen. Also die, an denen Enzo, mein Liebster, als 12jähriger Junge mit seinem Jugendclub, frei nach der Frühsechziger-Jugendkultserie Der Kummerkasten, aus eigener Initiative einen solchen Kasten installierte und schwarz-weiß Fernsehen in die pfälzische Wirklichkeit holte. Onkel Karl hat ihn gezimmert und Enzos Oma Albertine überwachte die ordnungsgemäße Umsetzung des durchaus lobenswerten Buben-Plans. Nachbarschaftshilfe sollte das Motto sein. Wie im Fernsehen. Oma Albertine schickte ihn auf’s Stadthaus. Um Erlaubnis bitten, den Kasten überhaupt an der Stadtmauer anbringen zu dürfen. Danach hieß es: „Geh zur Rheinpfalz und zum Helmut Metzger. Der schreibt. Sagsch, was du willschd!“ Ratzfatz war die Sache geritzt, verbreitete sich wie ein Lauffeuer und der Kasten wollte täglich geleert werden. Fünf Jungs hatten alle Hände voll zu tun. Einkaufen, Streichen, Anmachholzhacken, Zeitung vorlesen …. War gut was geboten. Bis … die Peters Heidi ins Spiel kam. Aus der Limburgstraße ganz oben. Enzo, zum ersten Mal total verliebt, lud sie ein, als einziges Mädchen in den Club. Hormonell bedingt ging die Kombi nicht wirklich […]