Deinerseits

Mehr als Essen und Arzt …

Das Wunder der Bärenbande bringt eine Menge wundervoller Geschichten ans Licht. So auch diese, die mir meine liebe Freundin Alix nach einer Lesung in Landau schickte: “Nach Deinen Ausführungen hab ich da vielleicht was richtig gemacht, als ich diesen kleinen und völlig vernachlässigten, ja ausdrücklich ungeliebten Jungen in Peru kennenlernte. Und dann überlegte, dass er doch mehr braucht außer Essen und Arzt… So wurde dieser Bär sein erstes Geschenk und Spielzeug. Was hat er ihn beschmust und mit sich rumgeschleppt! Leider nahm ihm seine Oma schon bald den Bären ab. Er würde das kostbare Stück doch nur verschmutzen, erklärte sie resolut und so bekam der Bär namens Oso einen Platz auf Omas Regal. Vielleicht sah sie ihren Enkel durch diese Teddyliebe aber auch auf einmal mit anderen Augen, denn: Sie nahm ihn schließlich zu sich, er wurde angemeldet und bekam dadurch Zugang zu Krankenversorgung und Schule ….” Foto: A. Oehlert

Meinerseits

Warum feiern wir nochmal Weihnachten?

Enkeltochter Mia bastelt schon seit Wochen. Sie schreibt und malt und faltet und klebt. Eifrig, versunken, beglückt. Dabei stellt sie sich vor, wie sich die Beschenkten über all das freuen werden, was sie da zaubert. Manchmal sogar mit Kribbeln im Bauch. Mia schenkt von Herzen gern. Übrigens nicht bloß an Weihnachten. Eigentlich immer. Wünsche hat sie natürlich auch. Ende Oktober hält sie mir einen Weihnachtswunschzettel unter die Nase, auf dem sie – feinsäuberlich – diverse Dinge aufzählt, die sie in einem Spielzeugladen-Werbeprospekt entdeckt hat. Beim Überfliegen finde ich zwar kaum Rechtschreibfehler, dafür aber auch nichts, worunter ich mir irgendetwas vorstellen könnte. Sie betrachtet mein Gesicht, während ich lese. „Is ne Menge Zeugs, gell?“, erkundigt sie sich, mit einem Unterton in der Stimme, der versucht meinen stirngerunzelten Gesichtsausdruck zu deuten. „Hmhm“, nicke ich und entdecke beim weiteren Studium der Liste zwei Kuscheltiere mit unaussprechlichem Namen. „Aber Kuscheltiere hast du doch wirklich genug, Schatz“, stelle ich fest. „Stimmt, Omi“, antwortet sie nicht verlegen, „deshalb verschenke ich ja auch wieder welche!“ Klingt nach einem durchdachten Plan und ich […]

Deinerseits

Sommerduft und Lebensliebe…

Auf unserer Kommode steht seit ein paar Tagen eine kleine Holzkiste und lenkt meine Sinne auf Genuss. Rosmarinzweige und wilden Majoran hast du hineingesteckt. Ich seh’ dich vor mir, wie du selbstvergessen über Wiesen streifst, hier ein Kräutlein entdeckst, da eine Blüte bewunderst. Sorgsam erntest du, wo genug zu Ernten ist. Zupfst behutsam Brombeerblätter und hältst Ausschau nach leuchtend-blauen Kornblumenblüten. Im Geiste gehst du vielleicht die Zutaten für deinen Liebeslikör durch und freust dich leise, welch frappierende Wirkung er haben wird ;-). Was du hineingibst bleibt dein Geheimnis. Auf alle Fälle: Aphrodisierendes aus der Natur und ganz viel Liebe. Daheim bist du in einem kleinen Südpfälzer Dorf, wo die Zeit, zum Glück, ein wenig langsamer vergeht und, wo du den Duft der Jahreszeiten näher bei dir trägst, als in der Stadt. Rund um euer kleines Häuschen blühen Rosen, Lavendel und Ringelblumen und, wenn ich meine Augen schließe und schnuppernd diesen geliebten Ort visualisiere, mischen sich würzend Minze, Melisse und Zitronenverbene in meine Wahrnehmung. Und da ist noch was: Aus dem geöffneten Fenster eurer heimeligen Küche […]