Meinerseits

Von wegen “nicht genug”…

Habe entschieden heute nicht mehr in der realen Außenwelt aufzutreten. Stattdessen wähle ich die innere Einkehr. Dumm bloß, dass da immer noch diese Stapel liegen. Logistischer, organisatorischer Dödelkram, hier und da ne Notiz eines wichtigen Gedankens zu irgendwas, Zeitungsartikel, die ich aus nicht mehr erfindlichen Gründen mal für wichtig hielt und lauter so’n Zeug. Mein Blick kreist über die Hügel aus Papier und schon hadere ich mit meinem Sein und wünsche mir die gute Fee, die mir den Krempel milde lächelnd abnimmt. Ich warte. Sie kommt nicht. Schade, eigentlich. Koche Ingwertee. Mit viel Zitrone. Weil meine Nase etwas kitzelt. Und schleppe meinen ermatteten Körper, an dem mindestens 100 innere Schweinehündinnen kleben, auf’s Sofa, um ausführlich mit mir selbst zu diskutieren. Natürlich gehirn-intern und lautlos. “Hallo! Es ist Freitagabend! Gönn dir ne Auszeit!”, spricht die eine Stimme in mir, die immer irgendwie klingt, wie der Bärenben. “Du hattest vor die Stapel alle abzuarbeiten diese Woche. Drei sind immer noch da!”, nervt die zweite. “Dafür hast du ne Menge anderer wichtiger Sachen gemacht”, will die, mir eindeutig […]

Meinerseits

Das Rad des Lebens

Zeit zum Sortieren, Ordnen, Ausmisten. In mir und um mich herum. Dabei finde ich eines meiner alten Gedichte wieder. Passt, nach weiteren neun Jahren vergangener Lebenszeit, ganz wunderbar zu “Glück und so” . Bei aller Ehrlichkeit meinerseits ist aufkommender Schwindel eurerseits allerdings nicht ausgeschlossen :-), weil: Es dreht sich rund, das Rad des Lebens und niemals dreht es sich vergebens. Es dreht sich vorwärts, nicht zurück, ist manchmal schade, oft ein Glück. Es dreht sich mit Beharrlichkeit, langsam zuerst, dann schneller mit der Zeit. Es dreht sich manchmal auch im Kreise, die Zeit verrinnt dann oft ganz leise. Es dreht sich und ich frag’ wohin? Worin nur liegt im Dreh’n der Sinn? Es dreht sich und so dann und wann, da wünschte ich, es halte an. Es dreht sich weiter immerzu. So schnell hab’ ich noch keine Ruh’. Es dreht sich pausenlos dahin, bis ich in meiner Mitte bin… Gefunden hab’, was ich nicht suchte, den langen Weg manchmal verfluchte, den Kampf dagegen endlich lasse, das ewig Drehn auch nicht mehr hasse, wenn Gleichmut und […]

Meinerseits

Jetzt auch auf Youtube

Mittlerweile ist unser Lied auch auf Youtube gelandet: https://www.youtube.com/watch?v=8sCHyIqZdk8 Wir danken allen, die lauschen, liken, teilen, kommentieren und kaufen. Als mp3 download gibt’s das Werk auf amazon und iTunes 🙂 https://www.amazon.de/gp/product/B019HCJB6K?ie=UTF8&keywords=Gabi%20Saler&qid=1453294936&ref_=sr_1_1&sr=8-1 https://itunes.apple.com/de/album/listen!-single/id1071046731  

Meinerseits

“LiSTEN!” – Lyrics mit deutscher Übersetzung

Am Anfang war das Wort. Das wie im Rausch entstand. Mit Maik Styrnol wurde Musik draus, die seit 22. Dezember 2015 auf Amazon und Itunes und Spotify für einen überschaubaren Obulus zum mp3-Download bereitsteht. Geplant war gar nix. Hier beschreibe ich, wie es dennoch dazu kommen konnte: https://glueck-und-so.de/vier-wochen-im-ausnahmezustand/ Ursprünglich sollte dieser Song “Who do we think we are?” heißen. Weil aber “Deep Purple” schon ein ganzes Album so nannte, haben wir uns für “LiSTEN!” (engl.:”Hört!”) entschieden. Und beschlossen, uns über die Originalität des Titels keine Gedanken mehr zu machen, schließlich kommt es auf den Inhalt an. Zum Hören und Kaufen geht’s hier lang: https://www.amazon.de/gp/product/B019HCJB6K?ie=UTF8&keywords=Gabi%20Saler&qid=1450966914&ref_=sr_1_1&sr=8-1 Zum Lesen einfach dranbleiben und runterscrollen: LiSTEN! (Lyrics: Gabi Saler/Composition: Maik Styrnol 22.12.2015) 1. Children around the world want to be loved and be heard no god and no goddess give adults permission to hold them down and destroy all their visions… 2. If we think that their words, have less worth than our words, we’re misleaded, I’m shure we are wrong. They are the teachers for the worlds new tomorrow […]

Meinerseits

Vier Wochen im Ausnahmezustand

Bin mal abgetaucht. Ziemlich genau vier Wochen. Und jetzt tauch ich wieder auf: Mit einem Lied, dass ich am 22. November 2015 geschrieben habe und das, seit 22. Dezember 2015, über alle großen Online-Verkaufsplattformen als mp3-Download erhältlich ist! LiSTEN! Warum ich abgetaucht bin? Weil mich diese Bilder nicht mehr losgelassen haben. Junge Menschen, die sich Sprengstoffgürtel um die Hüften schnallen, Kinder, die im Mittelmeer ertrinken, Säbelgerassel, Klimakatastrophe und soviele Lügen…. Nichts von dem, was ich zum Zeitpunkt der Anschläge in Paris blogbeitragstechnisch geplant hatte, erschien mir noch angemessen. Alles zu profan. Eine ganze Woche hab’ ich gerungen. Recherchiert, geschrieben, reflektiert, wieder geschrieben, um immer deutlicher zu erkennen, dass ich über den Kopf mit den Dramen nicht klarer werde. Weil er keinen Raum für meine Gefühle lässt. So übervoll mit unbegreiflichen Informationen. Ein Packen, wie dieser, lässt sich meinerseits nicht so leicht verdrängen. Und wenn ich mein Fühlen und meine Fragen zu all dem nicht kanalisieren kann, kippe ich entweder in Trauer oder Wut – ohnmächtig auf alle Fälle. Weil ich Ohnmacht aber überhaupt nicht leiden […]

Meinerseits

Vor langer, langer Zeit…

…diente mir eine rote Reiseschreibmaschine. Die brauchte keinen Strom, was praktisch war, denn so konnte ich auch mitten im Wald meiner Arbeit nachgehen, die in jenen Tagen vornehmlich darin bestand “Unheimliche Geschichten” für eine illustrierte Wochenzeitung zu verfassen. Am allerliebsten mochte ich das “Kling” am Ende einer Zeile und das Hebelchen, mit dem ich in die nächste vorrückte. Und ich liebte den Klang ihrer Tasten. Denen hab’ ich’s gegeben…Darapdaradarapdara… Die Krönung des Erlebens war, wenn Enzo und ich im Einklang Laut gaben. Er, der Bildhauer, setzte das Stecheisen an einem hohlen Kirschbaum an, und ich, die Schreiberin, ließ meine Finger im Rhythmus dazu über die Tastatur meiner roten Reiseschreibmaschine flitzen. Toktoktok…darapdaradarapdara…toktok….darap…toktok…darap…rap…tok…dap…….

Meinerseits

Woche des rosa Einhorns

In einem Anflug spielerischer Leichtigkeit habe ich via Facebook am Montagmorgen die vergangene Woche  zur “Woche des rosa Einhorns” erklärt. Weil ich so schöne Bauwagendetailfotos hatte, gerade an unsere Freundin Alix dachte, die dieses Zauberwesen dort zu Enkeltochter Mias größter Freude in sattem mädchenlieblingsrosa auf die Vorderfront gepinselt hat, und weil ich dem trüben Grau und all den Dramen um mich herum gern was Buntes gegenüberstellen wollte. Seit Donnerstagabend weiß ich wiedermal, wie sowas wirken kann…. Nach den Sommerferien ist Mia in die Schule gekommen. Da geht sie grundsätzlich gerne hin. Nicht zuletzt deshalb, weil sie jetzt eine eigene Busfahrkarte hat. Allerdings ist die Sache mit den Hausaufgaben ab und an eine echte Herausforderung. Auf dem Stuhl ruhig sitzenbleiben, den Stift richtig halten, noch zwei Seiten im Rechenheft die Sechser und die Siebener üben….Richtig machen. Ruhig bleiben. Aufgaben erledigen müssen. „Mama“, beschwert sie sich, „ich soll zwanzig Mal Sechser in so blöde Kästchen schreiben! Mama, zwanzig Mal!“ Sie kann zählen. Und sie weiß, wie die Zahlen aussehen. Weil der Donnerstag recht umtriebig war, hat die […]

Meinerseits

In der Stadt sieht alles anders aus…

Seit meinem dreizehnten Lebensjahr ist Baden-Baden meine städtische Lieblingswelt. Hier hab’ ich meine jugendliche Sturm- und Drangzeit erlebt, Abitur gemacht, den Mann meines Lebens gefunden, unsere Tochter zur Welt gebracht. Hier kenn’ ich mich aus und lerne immer wieder Neues kennen. Vor gut 25 Jahren haben Enzo und ich uns entschieden nach anderen Ufern Ausschau zu halten. Wir sind bis in die Südpfalz gekommen. Weit ist das nicht – kilometermäßig betrachtet. Weil ich aber ein Mensch bin, der grundsätzlich eher an Nähe als an Ferne interessiert ist, kommt mir genau diese Tatsache sehr entgegen. Seit neun Jahren pendle ich zwischen unserem Dorf im Pfälzer Wald und der kleinen Weltstadt an der Oos. Die Verbindung ist nie abgerissen. Teile unserer Familie leben nach wie vor an diesem Ort. Hier gibt es immer wieder Jobs für mich. Viel für den SWR, häufig mit meinem Bruder. Hier finde ich Raum, um eigene Projekte voranzubringen, schreibe und produziere mein erstes Hörbuch („Der Bär, der auf einer Mülltonne saß“), mache Musik, erwerbe einen Taxischein, damit, wenn grad mal alle Stricke […]

Meinerseits

Dorfleben mit guten Geistern

Daheim in Eußerthal, wo um 11 Uhr mittags das Elfeglöckl läutet (Brauch aus der Zeit, als die Leute noch im Wald arbeiteten und keine Handys hatten), abends um 6 Uhr die Kirche zum Feierabend ruft, auf dem Dorfplatz die Kinder unbehelligt Rad fahren und Ball spielen, wo im Sommer die Kreissägen kreischen, damit im Winter „alle warm haben“ und der einzige Hahn im Ort am allerliebsten spätnachmittags kräht – da atme ich durch und komme zur Ruhe, obwohl es nicht immer ruhig ist. Auf dem Land ticken die Uhren anders, als in der Stadt. Doch auch hier bleibt nicht alles beim alten – Veränderungen geschehen meist nur langsamer und lautloser. Als Enzo, ich und unsere damals 1-jährige Tochter Marie uns vor 26 Jahren von Baden-Baden aus aufmachten die Welt zu entdecken, ursprünglich Nicaragua als Ziel anvisiert hatten und dann immerhin bis in die Südpfalz kamen, haben die Dörfler uns das Ankommen leicht gemacht. Wir selbst allerdings keineswegs. Denn unser erstes Häuschen, das wir damals für knapp 20.000 Mark erwerben konnten, war eine absolute Ruine. Mit […]

Meinerseits

Das Leben ist kein stiller, ruhiger Fluss

Zu allen Jahreszeiten habe ich den Rhein schon überquert. Und in allen Gefühlslagen. Mal mit dem Zug, mal mit dem Auto. Mal verzweifelt, mal glückselig. Nicht selten hab’ ich mir dabei ganz inniglichst gewünscht, dass immer Brücken bleiben mögen. Dieses Pendeln zwischen Hüben und Drüben, das Eintauchen in unterschiedliche Welten auf dem gleichen Planeten, die Eindrücke und Begegnungen diesseits und jenseits des großen Stromes inspirieren mich. Mein Aktionsradius ist seit Jahren übersichtlich: Baden – Pfalz/ Pfalz – Baden. Genau das ist gut. Dadurch finde ich Zeit und Raum, um Menschen näher kennenzulernen. Deshalb erfahre ich mehr und mehr über die Orte, an denen ich mich vorwiegend aufhalte. Das Leben ist kein stiller, ruhiger Fluß. Weil ein Fluß auch nicht immer still und ruhig ist. Bei Niedrigwasser bleibt er verhalten in seinem Bett, bei Hochwasser reißt er wie ein Ungeheuer alles mit sich, was ihm im Weg steht. Wenn ich eins gelernt hab’, dann Freud’ und Leid als schöpferisches Potenzial zu betrachten. Gelingt mir nicht unbedingt, wenn ich gerade mit Luftschnappen und Über-Wasser-Halten gefordert bin, aber […]