Andererseits

Der Winter ist erledigt…

In jenen Tagen, als es noch keine Supermärkte gab und wir auch hierzulande ausnahmslos von dem lebten, was der Boden hergab, hatte Winter mit Spaß wenig zu tun. Je länger er sich hinauszog, desto knapper wurden die Vorräte. Da mussten die Dorfkinder manches Mal betteln geh’n, um zu überleben. Bei uns im Tal sorgt der Heimatverein dafür, dass die Erinnerung an unsere Geschichte nicht verblasst: grad vorhin ham wir dem Winter erst den Garaus gemacht und bei herrlichstem Frühlingswetter “Summerdaach” gefeiert.  Mit kreppgezierten Ri-Ra-Ro-Stecken, tanzenden Wichteln und Elfen aus vieler Herren Länder, einem Umzug, der vom Winter aus Pappmaché und Draht angeführt wird und von den Kindern, die das  Lätare-Spiel aufführen. Ein Richter lässt in diesem alten Spiel den Winter, den Sommer und seine Gehilfen, Gretel und Hansel Fingerhut, gegeneinander antreten. Im Spiel gewinnt natürlich immer der Sommer, auf das der  Winter endgültig hinüber ist. In echt klappt das nicht immer. Dieses Mal hat’s geklappt 😉  

Meinerseits

Zum Glück gibt es Dich…

Heute in acht Wochen stehe ich mit “Solo für Seele” im Theater in der Kurve in Neustadt-Hambach zum ersten Mal auf einer Bühne. Niemand zwingt mich dazu. Hab’ ich frei nach meinem Lieblingsmotto entschieden: “Zum Glück braucht’s Mut!” Und schon seit Monaten arbeite ich darauf hin. Kurz bevor ich entscheide diese Bloggeschichte zu schreiben, fühlt sich meine Seele allerdings grad furchtbar solo, es wächst die Angst vor der eigenen Courage und mir schwimmen die Felle weg. Ich heule Rotz und Wasser… Enzo hört zu, holt Taschentücher, kocht  Tee und versteht. Wie wohl das tut. Und wie erleichternd es ist, diesen Knoten in der Kehle endlich loszuwerden. Ich fühl mich wie Benjamin. In meiner Geschichte vom “Bären, der auf einer Mülltonne saß”. Es schüttelt mich und ich schluchze: “Ich hab’ solche Angst zu versagen! Es einfach nicht zu bringen! Nicht gut genug zu sein!” Und wie ich das so rauslassen kann und Enzo mir so verständnisvoll zur Seite sitzt, da macht es auf einmal “pling” in meinem Kopf und mit einem Mal sind alle dunklen Wolken […]