Bewegende Ansichten…

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Mein Bruder liebt seine Arbeit. Genuss ist für ihn den Kopf voller Filmideen zu haben; zu wissen, dass übermorgen der Schneideraum gebucht und der Text zur aktuellen Filmproduktion so gut wie im Kasten ist. Er genießt gern ein gutes Glas Rotwein und am allerliebsten gemeinsam mit Sohn Moritz brillante BvB-Spiele. Ein Tässchen Espresso wird gern genommen, bevor sein Pfleger ihn von der Rücken- in die Seitenlage befördert…

Bruder und Schwester 2008.
Bruder und Schwester 2008.

Michael Dittrich ist durch eine chronische Entzündung des Zentralen Nervensystems seit 2006 vollständig bewegungsunfähig und komplett auf Hilfe angewiesen.  Der Sportjournalist, Filmemacher und Bücherschreiber, Jahrgang 1957,  ist zum Teil berentet und andererseits immer noch beim SWR angestellt. Für ihn ein echter Glücksfall. Deshalb kann die Arbeit der Menschen finanziert werden, die ihm Hände, Füße, Ausführende seiner Vorstellungen sind. Anfang Januar 2015 sorgt sein sehr persönlicher Film „Reine Nervensache – Leben mit einer unheilbaren Krankheit“ für enorme Medienresonanz und wird zum ersten Mal im SWR Fernsehen gesendet.

In der 90 minütigen Dokumentation geht es um Stationen in seiner Biographie, um Träume und Wünsche, um Hoffnungen und Enttäuschungen, um Freundschaft und Erinnerung, natürlich um die Liebe zur Arbeit und um Borussia Dortmund, den Lieblingsverein.

Wir haben als Bruder und Schwester gemeinsam daran gearbeitet und freuen uns, dass dem Film am 21. Oktober 2015 in Stuttgart der AMSEL Medienpreis verliehen wird…

Nachtrag: Am 5. April 2022 starb Michael Dittrich. Wenn es auch wahrlich nicht immer leicht war an deiner Seite, großer Bruder, so warst du mir doch ein ganz besonderer Lehrer. Danke

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