Andererseits

Unheimlich nah und extrem beglückend …

Wie kann ein Buch, das dem Umgang der Überlebenden mit dem Tod geliebter Menschen gewidmet ist, sich letztendlich als eine Quelle des Glücks erweisen? Und noch schlimmer: ein Roman, also reine Fiktion, anlässlich plötzlicher, grausamer, welterschütternder Tode (11. September in New York einerseits, Dresdenbombardierung 1945 andererseits)! Es gibt eben Bücher, die Glücksfälle sind – und große, unerschöpfliche Glücksquellen. Dem damals 28 jährigen amerikanischen Schriftsteller Jonathan Safran Foer ist ein solches Kunststück gelungen – mit seinem Roman Extrem laut und unheimlich nah, der nicht ganz neu ist ( 2005 ) aber so zeitlos und für mich unvergesslich, dass er mir sofort in den Sinn kam, als ich über Gabi Salers selbstgewählte Aufgabe als Trauerrednerin nachdachte. Sagen wir es mal so: keiner von uns denkt wahrscheinlich mit Offenheit und Großmut an den plötzlichen, unvorhersehbaren Tod. Weder an den eigenen, noch an den geliebter Menschen. Aber der neunjährige Oskar lehrt uns hier in diesem Buch, wie man es anstellen könnte – und wozu… Nun ja, Vorsicht! Es gibt Fabelkinder, wie auch Fabeltiere: sie sind Mittler, sie transportieren Gedanken und […]