Meinerseits

“Ben Bär” jetzt als MP3 Download

Das Hörbuch “Der Bär, der auf einer Mülltonne saß” ist – zu meinerunsrer allergrößten Freude – endlich, und ab sofort, als mp3 Download erhältlich! “Hat lange genug gedauert…”, findet Ben Bär, aber gut Ding braucht eben Weile. Erschienen ist der Download über meinen neugegründeten “Glückundso Verlag”, Teil 2 der Geschichte ist in Arbeit und was ich sonst noch dazu loswerden wollte “sehthört” ihr  hier: https://www.youtube.com/watch?v=FFCmlqGAleg “Der Bär, der auf einer Mülltonne saß” erschienen im Glückundso Verlag jetzt als MP3 Download bei: Weltbild Hugendubel Thalia  

Ansichtssache

Manchmal ist das Halbe ganz perfekt

Freitag, 5. August 2016. Ich hab’ sturmfrei und bin dankbar für die Flaute. Enzo hat sich zu Freundesbesuchen vom Berg gemacht, Kinderüberraschungen sind nicht zu erwarten und das Telefon lass’ ich klingeln. Nach dem Wäscheaufhängen entscheide ich mich, ein Feuerchen zu entfachen. Schleppe die Feuerschale auf den Planschbeckenplatz, streune übers Gelände und sammle Holz. Bleib’ in der Sonne stehen. Einfach so. Schließe die Augen, atme tief ein und tanke auf. Es ist erstaunlich still im Tal. Keine Motorsense, keine Kreissägen. “Nimm dir die Zeit und den Raum, den du brauchst”, sagt Enzo. Gut, dass er das sagt. Einfach isses trotzdem nicht. “Du kannst jederzeit in den Bauwagen, wenn du willst…” Klar weiß ich, dass da mein kreativer Freiraum wartet. Bloß mit dem “Willich” hab’ ich manchmal meine Probleme. Oder besser gesagt, den “Willich” davon zu überzeugen, dass jetzt mein eigenes Programm anliegt, obwohl noch nicht gekocht ist, die Wäsche nicht gewaschen ist, der Hund noch nicht draußen war…. Meine Großmutterschwester meint, ich hänge immer noch in alten Rollenmustern fest. Da ist sie Spezialistin drin und […]

Meinerseits

Ein Teddybär, der Brücken baut

Wie wertvoll, wenn Kinder heute von Kindern damals erfahren. Die Tür zu diesem Austausch hat ein Teddybär geöffnet. Ziemlich groß, mit flauschigem, braunem Fell und einer rauen Stelle am Bauch… Am 14. Juli habe ich zum ersten Mal hautnah erfahren dürfen, was ich mir lange erträumte: mit meiner Geschichte “Der Bär, der auf einer Mülltonne saß”, und dem von mir höchstpersönlich auf einer Mülltonne gefundenen Bärenwesen Ben, Alt und Jung gleichzeitig berühren zu dürfen. Möglich gemacht hat das Janette Bürkle, die sich vom ersten Erscheinen meines Hörbuches an, als echte Bärenfreundin erwies. https://schriftwechsel.wordpress.com/2013/09/03/eine-figur-freund-werden-lassen/ Ihr haben wir es zu verdanken, dass an jenem Tag, sowohl im Stadthaus von Schorndorf, als auch im Marienstift, zwei Lesungen der ganz besonderen Art stattfinden durften. Morgens, im Stadthaus begegnen sich 11 Vorschulkinder, zwei Betreuerinnen und 13 hellwache Damen Ü 80, die dort im betreuten Wohnen leben. Der Stadthaus-Kindergarten ist im gleichen Gebäude untergebracht und doch ist dieser gemeinsame Lese-Morgen eine ganz besondere Premiere. So eine Zusammenkunft sei äußerst selten, erfahre ich. Vielleicht mal in der Vorweihnachtszeit zum gemeinsamen Singen. Aber […]

Ansichtssache

Die Liebe und das seltsame Spiel….

  “Liebesschlösser” kann man im Internet bei diversen Anbietern auswählen: Mal in Herzform, mal mit Herzchen, vergoldet oder überdimensional, gern mit persönlicher Gravur – auf immer und ewig “Dein”… Die Schlüssel zum Schloss werden in der Regel dem Gewässer unterhalb der Brücke übergeben. Symbole. Keine Garanten. Wie sich das wohl anfühlen mag, wenn Menschen, Jahre nach dem ewigen Treueschwur, vor den Trümmern ihres versuchten Miteinanders steh’n und dann allein über diese Brücke geh’n? Der Schlüssel würde, selbst wenn er nicht im großen, weiten Meer gelandet wäre, ihrer Beziehung herzlich wenig nützen. Das Schloss ließe sich mit Schlüssel zwar leichter entfernen, als mit dem Bolzenschneider, aber zu einer Lösung des Beziehungsproblems würde dieser Schlüssel auch nicht dienen. Einfach alles nur ein Spiel? Oder ist Liebe eine Angelegenheit, die hinter Schloss und Riegel gehört? Gibt es für die Liebe eine Gewähr? Braucht es eiserne Verschlüsse als Versicherung, um die Liebe in Gewahrsam zu nehmen? Ist man “in Liebe” aneinandergekettet? Ist Schluss, wenn das Schloss dem Rost zum Opfer fällt? Und was kann Liebe wirklich sein?

Deinerseits

Mensch und Musikerin Marla Glen: Laute und leise Töne

An einem eisigen Januartag 2010 schneit uns überraschender Besuch ins Haus: Vor der Tür steht ein befreundeter Fotograf aus Baden-Baden und mit ihm die Musikerin Marla Glen, nebst Pudeldame Buffy. Ihr erster Auftritt bei uns kommt einem Wintersturm gleich, der in Sekundenschnelle die Landschaft verwandelt. Auf einen Schlag ist unser Wohnzimmer erfüllt von lautem Gelächter und diesem typischen Marla-aus-Chicago-Slang: “Hey Man, do you have a Beer?”, eine Frage, die Enzo verneinen muss und auf Wein steht sie nicht so. Also Tee. Is ja auch kalt draußen. Und heiße Hühnersuppe, die grad auf dem Herd steht. Die drei sind auf der Durchreise, irgendwelche Promotermine irgendwo, und machen eine Stunde Station bei uns, ehe sie sich auf den Heimweg begeben. Kaum sind sie wieder weg, reiben wir uns ungläubig die Augen, ob dieser Erscheinung. Amüsant, raumfüllend, aber irgendwie anstrengend…. Einmal Taxi zum Bahnhof… Monate später bin ich in der kleinen Weltstadt an der Oos gerade als Taxifahrerin unterwegs, als mich ein Auftrag ereilt: Glen, Sophienstraße. Einmal zum Bahnhof. Bin noch völlig assoziationsfrei, bis sie neben mir sitzt. […]

Andererseits

Quizfrage: Was ist falsch an diesem Bild?

“Ja, es gibt keinen Weihnachtsmann. Zumindest nicht zu dieser Jahreszeit. Und wohl auch nicht im Rollstuhl. Aber diese kleine, handgearbeitete Figur hat eine besondere Bedeutung für mich. Ich habe sie 2010 von behinderten Kindern geschenkt bekommen, denen ich vorgelesen habe. Die Ironie der Geschichte: Wenige Monate später saß ich selbst im Rollstuhl. (Anm.: Zum Glück habe ich mich mittlerweile wieder aus dem Rollstuhl herausgearbeitet und brauche ihn nur noch für längere Strecken!) Deshalb ist dieser Weihnachtsmann etwas ganz Besonderes für mich. Eine Art Mahnmal, das Leben nicht für selbstverständlich zu nehmen, dankbar zu sein für das, was man hat. Aber wenn es sein muss, auch für sein Wohlergehen zu kämpfen. Und das ist die Geschichte, die ich damals erlebt habe. Für den Lese-Vormittag in einer Schule für körperlich und geistig behinderte Kinder hatte ich das Buch “Der gelbe Pulli” von Paul Maar ausgesucht. Die Geschichte von einem Mädchen, das die Farbe gelb nicht mag, aber ausgerechnet in dieser Farbe einen Pulli geschenkt bekommt. Maar erzählt augenzwinkernd, was das Kind alles unternimmt, um diesen Pullover loszuwerden. […]

Ansichtssache

Auf einem Planeten, der sich durchs Universum dreht…

Nachdem ich Ninas Portrait https://glueck-und-so.de/barrierefreiheit-beginnt-im-kopf/ auf meinem Blog veröffentlicht habe, entscheide ich mich für einen Sonntagsspaziergang und lande an einem meiner Lieblingsorte in Baden-Baden, dem Marktplatz unterhalb vom Neuen Schloss. Eben schlägt die Uhr der Stiftskirche halb Zwölf, das  “M10” https://www.marktplatz10.de/ ist schon geöffnet und ich entscheide mich für einen doppelten Espresso und einen perspektivenreichen Aussichtsplatz auf deren Terrasse. Handan bewirtet mich mit herzlicher Gastfreude und wir kommen ins Gespräch. Sie ist in Baden-Baden geboren, hat türkische Wurzeln und arbeitet in diesem “Badischen Café-Restaurant” der ganz besonderen Art. Hier wirken Menschen mit und ohne Behinderung Hand in Hand. Während die Gottesdienstbesucher nach und nach die Kirche verlassen, erzählt Handan: “Da ist eine ältere Dame, die ich unter der Woche immer allein sehe. Dann läuft sie langsam und schaut meistens auf den Boden. Aber sonntags, da seh’ ich sie immer in die Kirche geh’n.  Auch allein. Wenn sie herauskommt, schaut sie zufriedener aus…”. Das ist der Auftakt für unseren Austausch über die menschliche Sehnsucht “Teil einer Gemeinschaft” sein zu dürfen. Und die vielen Gemeinschaften, die derlei […]

Deinerseits

Barrierefreiheit beginnt im Kopf

Seit rund zwei Monaten darf ich eine junge Frau kennenlernen, die mir dankenswerterweise die Tür zu ihrer Welt geöffnet hat: Nina Dhom. Als wir uns das erste Mal begegnen ist ihre Behinderung offensichtlich, aber kein Hinderungsgrund uns näherzukommen. Sprechen geht leider nicht, Zeichen geben durchaus. Wir blinzeln uns zu. Sie lacht. Fährt mit dem Rolli voraus in ihr Zimmer. Gibt mir mit einem Kopfnicken die Richtung vor und ich folge. Sie steuert ihren CD-Player an und spielt mir ihre Lieblingsmusik vor: Songs von “De Anonyme Giddarischde”, einer Pfälzer Kultband. Die liebt sie am meisten und ich erlebe, wie sie sich in ihrem Rollstuhl hin- und herwiegt und an ihren Lippen kann ich lesen, dass sie die Texte auswendig kennt. Nina zeigt mir einen Film, gedreht bei einem Wochenende mit der Behindertenseelsorge Speyer 2015: “Come together – Die wichtigen Dinge im Leben” und ich bin beeindruckt von der starken Botschaft und diesem sonnigen, lebensbejahenden Wesen neben mir. Ich schau mich um. Entdecke Bücher, Kuscheltiere und ein Himmelbett umrahmt von einer riesigen Fototapete mit schwimmenden Delfinen. Sie […]

Ansichtssache

Löwenzähne mit gelber Mähne…

Sie strahlen mit der Sonne um die Wette und halten innere Einkehr bei Regen. Zusammengeklappt, wie kleine Schirme. Hab’ ich heute ganz genauso gemacht. Es regnete, was vom Himmel herunterkommen konnte. Keine Weitsicht. Höchstens Einsicht. Und Trägheit. Die mit dem ersten Sonnenblinzeln am Nachmittag erfreulicherweise nachlässt. Da wage ich mich hinaus in die Welt und entdecke – frischgeputzt – das bunte, leuchtende, lebendige, vielfältige Sein. Mit unbändiger Energie sprengt es jeden Rahmen und wuchert, wild und ungeordnet, mit seinen sattgelben Pfunden. Was für eine Ur-Kraft gerade in dieser Pflanze steckt. Die sich selbst durch Asphaltritzen ans Licht reckt, in ordentlichen Parks, dank ihrer Pusteblumensamenschirmchen, unkontrollierbar vermehrt und dabei die Welt so wundersam erhellt….  

Ansichtssache

Meerestiefen und himmlische Weiten…

  Meine blaue Blume. Aus dem Geburtstagsstrauß, den Mia für mich ausgesucht hat. Jetzt bleibt sie unvergänglich…. Ich liebe Blau. Weil es mich an die Tiefen der Meere erinnert. Und an die Weiten des Himmels. Weil ich mich hineinfallen lassen kann, drin baden kann, weil ich es trinken kann, dieses Blau. Weil es mich manchmal beflügelt und oft inspiriert. Weil ich, tief in meiner Seele, natürlich eine Romantikerin bin und den Dichter Novalis als Jugendliche still verehrte. Weil mein, ab und an hitziges, Gemüt die klärend-kühlende Wirkung zu schätzen weiß, und vielleicht auch, weil ich blaue Augen habe, die Farbe mich an meine königlich-bajuwarischen Wurzeln erinnert, ich mit meiner Großmutter im Sommer gern Blaubeeren sammeln ging und während meiner Schulzeit manchmal genüsslich blaugemacht hab’…