Meinerseits

Mit voller Kraft voraus!

Glückskeksbotschaft. Ich steh’ auf sowas. Vor allem, wenn der Spruch im Keks grad zu meinem aktuellen Lebens-Zeitgeschehen passt. Den da, hab’ ich dieser Tage mit einem Lächeln von Meister Hong überreicht bekommen. Nach Jasmintee und Chop Suey mit Gemüse. Und – nachdem ich mich erst ganz kurz davor mutig dazu entschlossen hatte, mich mit dem Bären, der auf einer Mülltonne saß nun auch direkt, unverblümt und pur der Erwachsenenwelt zuzuwenden. Und das, gerade weil ich ahne, dass dem Teddy an sich in der epochalen Zeitspanne zwischen 20 und 65, sowohl bei Männern, als auch bei Frauen in der Regel maximal die Bedeutung eines Wertgegenstandes: “Hat er einen Knopf im Ohr?” Eines Dekoartikels: “Auf’m Sofa sieht er niedlich aus” oder einer verstaubt-sentimentalen Erinnerung an lang vergangene Zeiten zukommt, die man gegebenenfalls auch salopp über den Hausmüll entsorgen kann. Bis auf wenige Ausnahmen, versteht sich, die ich an dieser Stelle herzlich grüße! Tatsächlich sind Teddybären – global gesehen – das am weitesten verbreitete Spielzeug. Für Kinder sind innige Verbindungen zu derartigen Kuschelwesen daher völlig “normal”, wo Erwachsene […]

Meinerseits

Endorphine und Herbstlaub

Es wird Zeit das Herbstlaub zusammenzurechen. Bevor die ersten Schneeflocken fallen. Laubhaufen auftürmen, unter denen Igel überwintern und, wer weiß, wer sonst noch. Ich liebe diese Arbeit. Auch, weil ich erfahren habe, was es bedeutet, sie nicht tun zu können. Jahre vergingen, in denen der Herbst beinah ungerührt an mir vorüberzog. Bis mein Körper mir unmissverständlich signalisierte, dass ich jetzt – und da wurde es gerade Herbst – ganz besonders darauf zu hören habe, was meine Seele lauthals schreit…Und während die Blätter fielen, fand ich mich zum ersten Mal in meinem Leben “auf dem Wattebausch aus der Zeitmaschine gehoben”. Heute darf ich im Garten Herbstlaub zusammenrechen. Mich an der farbigen Fülle freuen und daran, dass unter dicken Blattpaketen im Erdreich schon der Frühling schlummert. Ich bin gesund. Ich kann mir die Zeit dafür nehmen. Wir dürfen diesen wundervollen Garten hegen und pflegen….Eine Welle wohliger Dankbarkeit durchflutet mich. Und wie die bunten Blätter, die sich um meine Gummistiefel herum versammeln, fallen mir die vielen bunten Begegnungen eines Jahres ins Bewusstsein. Menschen, die sich auf mich und […]

Meinerseits

Soulfood – ganz unerwartet

Den Tag über bin ich heute doch recht schweigsam. Kommt tatsächlich vor, wenn mich keiner anspricht und ich schreibe. Draußen nieselt es novemberlich, dunkel wird es auch schon, mein Magen knurrt und ich entscheide mich – äußerst widerwillig – meine behagliche Kreativinsel zu verlassen und, zwecks Nahrungsbeschaffung, Kontakt mit der Außenwelt aufzunehmen. Weil ich grad in Baden-Baden bin, steuere ich einen, meinem Standort am nächsten gelegenen Supermarkt, an, in den ich grundgefühlt äußerst ungern gehe. Somit nur, wenn’s dringend sein muss. Vor dem Eingang eine Herde Hunde, allesamt freundlich, nebst einer Horde rucksackbepackter Herrchen mit Fahne, die meine vorsichtige Zurückhaltung sofort erkennen und mir, mit den Worten: “Die machen nix, da kannste ruhig vorbeigehen”, quasi Geleitschutz geben, auf das ich die schöne, bunte Einkaufswelt unversehrt betrete. Rechts neben dem Gemüsestand stehen die roten Einkaufskörbe ineinander gesetzt. Vor mir ein junger Herr, der gerade damit beschäftigt ist, den Müll, den ein anderer Einkäufer hinterlassen hat, aus dem ersten Körbchen, das er für sich in Erwägung zieht, ins nächste Körbchen zu verfrachten, was ja dann meins wäre. […]